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Landwirtschaft

Content_la_palma_Landwirtschaft.jpgLa Palma verfügt über keine besonderen Bodenschätze, konnte aber, abgesehen von der Wirtschaftskrise Ende des 17. Jahrhunderts, immer einen gewissen Wohlstand aufrecht erhalten. Dies lässt sich in erster Linie auf La Palmas sehr fruchtbaren Boden und der ausreichenden Menge an Wasser zurückführen.

Schon vor Ende des Sklavenhandels wurde mit dem Zuckerrohranbau begonnen. Dieser brachte der Bevölkerung bis 1553 einen gewissen Wohlstand. Ab dieser Zeit lohnte der Anbau nicht mehr, da in Mittel- und Südamerika viel preisgünstiger produziert wurde. Daraufhin wurden die Zuckerrohrplantagen in Weinfelder umgewandelt. Vor allem in England  fand dieser Wein seine Abnehmer. Bis Mitte des 19. Jahrhundert hielt der Erfolg des palmerischen Malvasier an, dann führte ein sich ändernder Konsumentengeschmack zum Erliegen dieses Wirtschaftszweiges. In den letzten Jahren erlebt der Weinanbau eine Renaissance. Gerade die alten Rebsorten sind unter Weinkennern sehr begehrt, allerdings sind sie auch nicht preiswert.

Doch auch aus dieser Krise konnte sich die Insel retten. Nach Zucker und Wein ließ sich auch mit Bienenwachs und -honig sowie mit Tabak und Seide gutes Geld verdienen. In der Seidenherstellung war La Palma sogar die führende der kanarischen Inseln.

1830 wurde schließlich die Cochenille -Laus aus Mexiko eingeführt. Diese lieferte den begehrten Farbstoff Karmin (Scharlachrot) und führte zu einem weiteren wirtschaftlichen Boom. Mit der Entdeckung der Anilinfarbstoffe um 1850 war die natürliche Farbstoffproduktion nicht mehr wirtschaftlich und wurde durch den Bananenanbau ersetzt.

Die kanarische Banane ist etwas kleiner als die bei uns bekannte, dafür aber voller im Geschmack. Die jährliche Produktion beläuft sich auf 150.000 Tonnen und verteilt sich auf circa 3.000 Hektar Anbaufläche. Sie werden hauptsächlich auf den Kanaren und dem spanischen Festland vermarktet. Neben Bananen wird der fruchtbare Boden für den Anbau von Avocado, Zitrusfrüchten und verschiedenen Gemüsesorten genutzt. Inzwischen kann sich auch der palmerische Wein wieder eines gewissen Erfolges erfreuen.

Der Export landwirtschaftlicher Produkte bestimmt rund 70% der Inseleinnahmen. Demgegenüber liegt der Anteil von Handel und Kleingewerbe beziehungsweise des Tourismus bei nur jeweils 15 Prozent.