San Andrés
Mit Los Sauces zusammen bildet San Andrés den Gemeindebezirk San Andrés y Sauces. Doch im Gegensatz zu seinem fast großstädtischem Nachbarn Los Sauces, ist San Andrés ausgesprochen dörflich geblieben und wesentlich älter.
Mitten im Herzen des Ortes liegt die Plaza de San Andrés. Wie aus einem Bilderbuch wirkt sie mit ihrem hübschen Brunnen und umrahmt von vielen typisch kanarischen Häusern mit ihren Holzbalkonen. Dort findet man auch die berühmte Iglesia San Andrés Apóstol, die eine der ältesten Kapellen der Insel ist.
Alte traditionelle Herrenhäuser, gepflasterte Straßen und mächtige Palmen zeugen von der großen Vergangenheit des Ortes als der Zuckerrohranbau noch florierte. Heute ist dieser Wirtschaftszweig beinahe erstorben. Die Landwirtschaft beruht nun eher auf dem Bananen-, Taro- und Gemüseanbau.
In der Nähe San Andrés liegt der kleine Fischerhafen Puerto de Espindola. Dort wird noch heute Rum aus heimischem Zuckerrohr gebrannt. Eine Kostprobe lädt ein, in den alten Zeiten zu schwelgen.
Unweit ist außerdem das in den Fels geschlagene Naturschwimmbecken Charco Azul, welches über den Küstenweg gut zu erreichen ist. Und ganz besonders sehenswert sind natürlich die zum Biosphärenreservat erklärten Lorbeerwälder von Los Tilos, die nur etwa 4 Kilometer entfernt liegen. Hier kann man wunderbar Wandern gehen.
Auch wenn San Andrés von der Ferne her eher etwas verschlafen wirkt, erwartet einen doch ein reges Treiben in einer der wichtigsten und hübschesten Altstädte der Insel. Man sollte diesen Ort auf keinen Fall verpassen.
Direkt neben dem dörflichen San Andrés an der Küste liegt die sehr geschäftige Ortschaft Los Sauces. Über die Puente de Los Sauces, einer Brücke von beeindruckender Größe, erreicht man das Nachbardörfchen San Andrés über ein tiefes grünes Tal, den Barranco del Agua, hinweg. Mit 357 Metern ist sie die längste Bogenbrücke Spaniens und gilt sogar als der größte schwebende Brückenbogen Europas.
Auch Los Sauces (übersetzt »die Weiden«) war früher ein wichtiger Handelshafen für Zucker und Wein. Heute noch wird örtlich Rum aus angebautem Zuckerrohr hergestellt, natürlich in wesentlich kleinerem Rahmen als damals. Nach und nach wurde der Zuckerrohranbau vom Bananenanbau abgelöst, der heute die grüne Region um Los Sauces bestimmt.
Direkt angrenzend befindet sich der weltweit einzigartige Lorbeerwald von Los Tilos. In dem 1983 zum Weltbiospährenreservat erklärten Waldgebiet gibt es zahlreiche wunderbare Wanderwege. Wie durch einen Urwald hindurch gelangt man unter anderem zu dem genialen Aussichtspunkt Mirador de las Barandas, den man nicht verpassen sollte.
Ansonsten gibt es in der Nähe des Ortes noch die Pfarrkirche Nuestra Señora de Montserrat zu bewundern. Hier finden mehrmals im Jahr Festlichkeiten zu Ehren des Wassers statt, von dem die Region nur so strotzt. Darum gibt es in der Stadt selbst die ehemalige Wassermühle »Moline Hidráulico El Regente«. Sie beherbergt heute ein kleines Museum über die Gofio-Herstellung, einem Grundnahrungsmittel der Palmeros.