Der Kiefernwald
Lichte Kiefernwälder an den Küstenhängen oder in den Höhenlagen prägen das Landschaftsbild La Palmas. Etwa ein Drittel der Insel ist mit der kanarischen Kiefer (pinus canariensís) bedeckt.
Der Baum ist ein wahrer Überlebenskünstler. Die Kronen fangen die Feuchtigkeit der tiefhängenden Passatwolken auf. Nachdem das Wasser an den langen Nadeln kondensiert, tropft es auf den Boden ab. Damit trägt die Kiefer zu 70% zum Wasserreichtum La Palmas bei.
Ein weiteres Phänomen ist die Feuerresistenz dieser Bäume. Im Laufe der Evolution konnte sich die kanarische Kiefer an die regelmäßigen Waldbrände anpassen. Bei einem Brand wird nur die Rinde geschädigt, das Innere bleibt lebendig und keimt neu aus.
Vor allem in der Caldera de Taburiente kann man wunderschöne Wälder bewundern, aber auch auf dem jungvulkanischem Boden im Süden.
Viele Vulkankrater und Steilhänge sind von einem lichten Kiefernwald besetzt. Sie wachsen in bis zu 2.000 Metern Höhe.
Große Exemplare erreichen eine Länge von 40 bis 50 Meter – sie sind jedoch sehr selten zu finden. Die beste Chance bietet eine Wanderung von Los Brecitos in die Caldera de Taburiente hinab.
Der Stamm ist gerade und zylinderförmig und mit einer braun-roten Rinde geschmückt. Die Blüte erfolgt im März oder April, in Abhängigkeit von der jeweiligen Höhe. Anhand gefundener Fossilien wurde belegt, dass dieser Baum vor langer Zeit auch in Südeuropa beheimatet war, dort wohl allerdings ausgestorben ist.
Früher wurde das harte rötliche Kernholz sehr gerne zur Verarbeitung genutzt und wird auch heute noch sehr geschätzt. Seit die kanarische Pinie jedoch per Gesetz geschützt wurde, können sich die für La Palma typischen Kiefernwälder wieder ungestört ausbreiten.