Die San Juan-Eruption
Als San Juan-Eruption wird eine zeitlich versetzte vulkanische Aktivität mit drei unterschiedlichen Ausbruchsstellen auf der Cumbre Vieja bezeichnet. Sie begann mit dem Ausbruch des Duraznero am 24. Juni 1949 und hielt über 6 Wochen, bis zum 30. Juli 1949 an.
Ende Juni/ Anfang August wurde die Aktivität mit heftigen Erdbeben begleitet. Am 6. Juli endete die Duraznero-Eruption zunächst mit einer phreatomagmatischen Explosion. Jedoch öffnete sich die Spalte bereits am 30. Juli erneut und gab riesige Lavaströme frei, die gen Osten die Hänge hinunter flossen und vor dem Meer zum Stillstand kamen. Am 4. August 1949 erlosch die Aktivität des Duraznero schließlich endgültig.
Während dieser Vorkommnisse öffnete sich am 6. Juli an der Westflanke der Cumbre Vieja zusätzlich eine Spalte bei Llano del Banco. Große Mengen Lava traten aus und strömten Richtung Westen ins Meer. Am 26. Juli endete der Lavaausfluß wieder. Bis dahin war bereits eine Lavaplattform im Meer entstanden, worauf sich heute La Bombilla mit seinem Leuchtturm und einer Bananenplantage befindet. Der Spaltenvulkan Hoyo del Banco wird alternativ auch Volcán de San Juan genannt.
Als sich vom 11. bis 13. Juli zwei heftige Erdbeben erzeugten, bildete sich parallel dazu, am 12. Juli, der Explosionskrater des Hoyo Negro. Nördlich vom Duraznero-Vulkan liegend wurde der Ausbruch mit starken phreatomagmatischen Explosionen eingeleitet. Dabei wurde ein riesiger Schlot in die alten Vulkankegel gesprengt. Da überwiegend Gas emittierte und wenige, besonders dunkle Aschen und Lapilli, bekam er den Namen Hoyo Negro (»schwarzes Loch«). Vom 21. bis 24. Juli wurden erneut zwei heftige Erdstöße verzeichnet.
Vom Refugio El Pilar aus kann man in einer dreistündigen Wanderung die beiden Krater des Duraznero und den Hoyo Negro besichtigen. Man erreicht den Rastplatz über eine Straße von El Paso aus. Diese Straße führt auch am Mirador de los Llanos del Jable vorbei, von welchem man zum Llano del Banco (Volcán de San Juan) gelangt.